Immer mehr Menschen berichten davon, dass Online-Broker plötzlich Steuern verlangen, um eine Auszahlung freizugeben. Meistens geschieht dies, nachdem bereits hohe Gewinne im Trading-Konto angezeigt werden – die Auszahlung aber ohne angebliche „Steuervorauszahlung“ blockiert bleibt. Doch: Ist das überhaupt legal? Und wie erkennt man betrügerische Absichten?
Warum verlangen Broker angeblich „Steuern“?
Seriöse Broker führen keine Steuern direkt vom Nutzerkonto ab. In Deutschland ist jeder Anleger selbst für die korrekte Versteuerung von Kapitalerträgen verantwortlich, z. B. über die Anlage KAP in der Einkommensteuererklärung (Formular hier beim BZSt).
Wenn ein Broker behauptet, vor Auszahlung eine Steuerzahlung (z. B. 15 %, 25 % oder mehr) zu verlangen, ist höchste Vorsicht geboten. In vielen Fällen handelt es sich um eine Betrugsmasche, die darauf abzielt, Anleger zur Zahlung weiterer Gelder zu bewegen – ohne jemals eine Auszahlung zu tätigen.
Typische Merkmale unseriöser Steuerforderungen
Diese Warnzeichen sind typisch für betrügerische Broker:
- Forderung von „Steuervorauszahlungen“ über Kryptowährungen oder Drittanbieter
- Keine steuerliche Bescheinigung oder rechtliche Grundlage
- Plötzlicher Kontakt durch angebliche „Steuerabteilung“
- Druck, schnell zu handeln, um „Sanktionen“ zu vermeiden
- Keine BaFin-Zulassung, Impressum fehlt oder ist gefälscht
Was sagt das deutsche Steuerrecht?
Gemäß § 38 EStG (Einkommensteuergesetz) führt der Steuerpflichtige selbst die Einkommensteuer ab, nicht ein ausländischer Broker. Nur in bestimmten Fällen (z. B. inländische Banken) wird eine Kapitalertragsteuer direkt abgeführt.
👉 Ein ausländischer Broker ist nicht berechtigt, Steuern im Voraus einzubehalten – insbesondere nicht in bar oder über unübliche Zahlungswege.
Wie erkennt man betrügerische Broker?
Ein Blick auf die folgenden Punkte kann helfen:
Prüfkriterium | Seriöser Broker | Unseriöser Anbieter |
---|---|---|
BaFin-Registrierung | ✅ öffentlich einsehbar | ❌ keine oder gefälschte Angaben |
Steuerregelung | Nutzer erklärt selbst | Broker fordert Vorauszahlung |
Auszahlungen | zeitnah, transparent | nur gegen zusätzliche Zahlungen |
Kommunikation | professionell & belegt | Druck, Drohungen, unklar |
Was können Betroffene tun?
Wenn Sie bereits mit einem Broker in Kontakt stehen, der Steuern verlangt, sollten Sie folgende Schritte beachten:
- Zahlen Sie nichts ohne rechtliche Prüfung.
- Dokumentieren Sie alle Kontakte, Mails, Screenshots, Zahlungsverläufe.
- Prüfen Sie die Zulassung des Brokers (z. B. bei BaFin).
- Kontaktieren Sie einen spezialisierten Anwalt, bevor weiterer Schaden entsteht.
- Bei Verdacht auf Betrug: Anzeige bei der Polizei oder Verbraucherzentrale.
Hilfe bei Steuerforderungen durch Broker
Unsere Kanzlei unterstützt Betroffene dabei, unrechtmäßige Steuerforderungen zu prüfen und verlorene Zahlungen ggf. zurückzuholen. Ob es sich um einen Krypto-Broker, einen CFD-Anbieter oder einen Forex-Dienstleister handelt – wir analysieren Ihre Unterlagen und bieten eine kostenfreie Ersteinschätzung.
Vertrauen Sie nicht blind – lassen Sie Ihren Fall prüfen
Wenn ein Broker Geld fordert, um angebliche Steuern zu begleichen, ist höchste Vorsicht geboten. Zahlen Sie nicht vorschnell, sondern holen Sie sich rechtliche Unterstützung. Denn häufig sind diese Forderungen nicht nur unzulässig, sondern Teil eines gezielten Betrugsmodells.
FAQ-Bereich für „Broker verlangt Steuern“
Darf ein Broker wirklich Steuern verlangen?
In Deutschland ist jeder selbst für die Versteuerung von Kapitalerträgen zuständig. Ein Broker darf keine eigenen Steuerforderungen stellen – vor allem nicht vor der Auszahlung und ohne Rechtsgrundlage.
Ist eine Vorauszahlung von Steuern an Broker legal?
Nein, das ist in der Regel unzulässig. Seriöse Broker fordern niemals eine Steuerzahlung im Voraus. Solche Forderungen deuten oft auf betrügerische Absichten hin.
Was passiert, wenn ich die „Steuern“ bezahle?
In vielen Betrugsfällen verschwindet der Anbieter nach Zahlung spurlos oder fordert weitere Beträge. Eine Auszahlung erfolgt meist nie. Sie sollten daher niemals ohne Prüfung zahlen.
Wie kann ich mich gegen Steuerbetrug durch Broker wehren?
Dokumentieren Sie alles und holen Sie sofort rechtlichen Rat ein. Ein Anwalt kann helfen, Ansprüche zu prüfen, Anzeige zu erstatten oder ggf. Rückzahlungen über Banken oder Kreditkartenanbieter einzuleiten.
Wie erkenne ich, ob mein Broker seriös ist?
Ein seriöser Broker ist bei der BaFin oder einer anerkannten Aufsicht registriert, kommuniziert transparent, verlangt keine Vorkasse und bietet vollständige steuerliche Unterlagen bei Auszahlungen an.