BaFin-Warnung und Risiken unseriöser Plattformen
Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) veröffentlichte am 14. August 2025 eine Warnung und riet Verbrauchern, bei der Website „aktiafi-capital.com“ (ehemals „global-aktiaplc.com“) Vorsicht walten zu lassen. Die Website behauptet, Finanz- und Investmentdienstleistungen anzubieten, verfügt jedoch über keine BaFin-Zulassung. Der Betreiber veröffentlicht eine „Garantieserklärung“, in der vermeintliche Gewinne zugesagt werden, zahlt aber weder Gewinne aus noch erstattet er das investierte Kapital zurück. Die BaFin betont, dass jedes Unternehmen, das in Deutschland Finanz- oder Investmentdienstleistungen anbietet, über eine entsprechende Zulassung verfügen muss. Verbraucher können den Zulassungsstatus über die BaFin-Unternehmensdatenbank überprüfen.
Aksia Plattform: Seriösität und Geschäftsmodell
Aksia ist ein bei der SEC registriertes Investmentberatungsunternehmen, das institutionellen Investoren wie Pensionskassen, Staatsfonds und Stiftungsfonds Beratung im Bereich alternativer Anlagen bietet. Öffentliche Informationen des Unternehmens zeigen, dass es Investmentforschung, Portfolioaufbau und Risikomanagement von Managern und Projekten sowie operative Due Diligence abdeckt. Aksia unterstützt seine Kunden über ein selbstentwickeltes Online-Portal mit Transparenz hinsichtlich Risiken, Portfolioanalysen und Berichterstattung, und unterhält Büros in New York, London, Tokio, Hongkong und weiteren Städten, um institutionelle Kunden weltweit zu betreuen.
| Dienstleistungsangebot | Kernbeschreibung |
|---|---|
| Forschung und Selektion | Durchführung von Investmentforschung und Due Diligence für verschiedene alternative Strategien wie Hedgefonds, Private Equity und Infrastruktur, um Investitionsprofile zu erstellen und die Auswahl sowie Allokation der Kunden zu unterstützen. |
| Portfolio-Beratung und Implementierung | Basierend auf einer offenen Architektur werden Allokationsvorschläge unterbreitet und bei der maßgeschneiderten Gestaltung sowie Umsetzung des Portfolios unterstützt, einschließlich Buchhaltungs- und Performance-Berichterstattung. |
| Technologie- und Informationsdienstleistungen | Integration von Bestandsaufstellungen, Risikokennzahlen, Cashflow und Dokumentenüberwachung über Portale wie die MAX-Plattform. |
| Unternehmenserweiterung | Über Akquisitionen, wie beispielsweise von TorreyCove, werden Anlageklassen und regionale Kompetenzen erweitert und Beratungsressourcen integriert. |
Erfahrungen mit der Aksia Plattform
1. Komplexe Informationen und Unterlagen: Die operative Due Diligence und Durchleuchtungsberichte erfordern umfangreiche Basisdaten und Dokumente, wodurch der Aufwand für die Sammlung und Überprüfung erheblich steigt und die Projektdauer verlängert wird.
2. System- und Berechtigungsprobleme: Das Online-Portal legt großen Wert auf Risiko-Transparenz und lückenlose Dokumentation. Die strikte Berechtigungsverwaltung kann jedoch den Zugriff und die Kommunikation bei institutionenübergreifender Zusammenarbeit erschweren.
3. Rollenklarheit und daraus resultierende Erwartungslücken: Zwischen den Empfehlungen der Beratungsdienstleister und den letztendlichen Investmententscheidungen besteht oft eine Lücke, sodass Kunden dazu neigen, die Projektdurchführung oder externe Marktergebnisse dem Dienstleister anzulasten. Daher ist eine klare Aufgabenteilung und Übergabe essentiell.
4. Streitigkeiten und Reputationsrisiken: Insbesondere bei hochsensiblen Projekten wie öffentlichen Pensionskassen können Compliance-Streitigkeiten oder Abweichungen bei der Performance Sammelklagen und erheblichen öffentlichen Druck zur Folge haben.
Strukturelle Widersprüche der Aksia Plattform und Analyse ihrer Seriösität
1. Konflikt zwischen „unabhängigen Beratern“ und Produktexekutiven: Wenn eine Partei sowohl als Berater als auch als Produktpartner fungiert, muss vermieden werden, dass es zu Anreizungleichgewichten kommt. Entsprechende Maßnahmen zur kontinuierlichen Offenlegung und Kontrolle in Verträgen und Compliance-Systemen sind notwendig.
2. Konfliktmanagement bei Übernahmen: Die Integration im Zuge von Akquisitionen erfordert, dass Überschneidungen historischer Beziehungen und wirtschaftlicher Transaktionen kontrolliert werden. Maßnahmen wie Informationsbarrieren und unabhängige Komitees können potenzielle Interessenkonflikte mindern.
3. Sensitivität von Geschenken und Bewirtung: Im Umgang mit Kunden, die öffentliche Gelder verwalten, muss eine strikte Grenze bei Zuwendungen und Bewirtungen eingehalten werden. Es ist erforderlich, dass sowohl Kunden als auch Dienstleister über robuste Compliance-Prozesse verfügen, um Risiken zu umgehen.
4. Datenübertragung über Grenzen hinweg und Datenschutz: Bei multinationalen Operationen müssen vertraglich klare Verantwortlichkeiten in Bezug auf Datenspeicherorte, Zugriffsrechte und das Management von Subunternehmern festgelegt werden, um die Souveränität und Sicherheit der Daten zu gewährleisten.
Bewertungspunkte bei der Nutzung und Vertragsunterzeichnung von Trading
- Registrierung und Offenlegung überprüfen: Überprüfen Sie die Registrierung und das Form ADV über Plattformen wie die SEC und achten Sie dabei auf Gebühren, Mitarbeiter-Trading, Soft-Dollar-Vereinbarungen sowie wirtschaftliche Interessen Dritter.
- Begrenzung des Dienstleistungsumfangs: Legen Sie in Verträgen die Abgrenzung zwischen „Forschungsempfehlungen“ und „Investmententscheidungen“, die Lieferung, Reaktionszeiten und Überprüfungsrechte eindeutig fest.
- Konfliktmanagement und Informationssegregation: Zwischen Beratern, Dienstleistern und Produkten muss ein kontinuierlicher Offenlegungsmechanismus etabliert werden, wobei eigene und assoziierte Produkte einer unabhängigen Prüfung und externen Vergleichsbewertung unterzogen werden sollten.
- Systemzugang und Datenverwaltung: Verträge sollten Bestimmtes zu Verzeichnisberechtigungen, Log-Schnittstellen und Datenportabilität enthalten, um einen reibungslosen Übergang zwischen parallelen Beratungsleistungen und zukünftigen Änderungen zu gewährleisten.
- Compliance öffentlicher Institutionen: Bei Pensionskassen und ähnlichen öffentlichen Institutionen sollten keinerlei Geschenke oder Unterhaltungsangebote zulässig sein, und es muss eine strikte Abstimmung mit den Compliance-Handbüchern sowie ein lückenloses Protokollierungssystem bei Treffen implementiert werden.
Aufsichts- und Rechtsrisikobewertung
Aksia LLC ist bei der US-amerikanischen Securities and Exchange Commission (SEC) registriert und verfügt zudem über eine Zulassung der britischen Financial Conduct Authority (FCA). Die Compliance-Aufsicht ist streng, jedoch bestehen weiterhin Rechtsrisiken. Das Unternehmen wurde einmal verklagt, da es angeblich seine Verpflichtungen gegenüber dem Pennsylvania Public School Employees‘ Retirement System (PSERS) nicht erfüllt habe. Obwohl Aksia die Vorwürfe zurückweist, ist der Fall noch nicht abgeschlossen, was auf fortbestehende Rechtsrisiken hinweist.
Negative Ereignisse bei Aksia und Risikohinweise
Im Jahr 2020 riet Aksia seinen Kunden davon ab, am Paycheck Protection Program (PPP) der US Small Business Administration teilzunehmen, da das Kapital vorrangig kleinen und mittleren Unternehmen zugeführt werden sollte. Diese ethische Haltung wurde zwar positiv aufgenommen, führte jedoch auch zu Image-Kontroversen. Zudem stufte Aksia im Jahr 2014 BlueCrest Capital Management als „nicht investierbar“ ein und forderte die Kunden auf, ihre Investments abzuziehen. Aufgrund mangelnder Transparenz wurde BlueCrest von der SEC sanktioniert, was Aksia als verantwortungsbewussten Ansatz im Risikomanagement erscheinen ließ.
Warnung vor Betrugsfällen im Zusammenhang mit Aksia
In den letzten Jahren wurde der Name Aksia von Kriminellen missbraucht, um Betrug zu begehen. So wurde beispielsweise im Jahr 2025 berichtet, dass die über WhatsApp-Gruppen verbreitete AksiaPro-Anwendung des Betrugs verdächtigt wird. Diese Plattform behauptet, hochrentierliches Kryptowährungs-Trading anzubieten, entpuppt sich jedoch als Falschplattform. Typische Probleme umfassen:
- Gelder können nicht abgehoben werden, sodass Investoren nach der Investition weder ihr Kapital noch Erträge erhalten.
- Die Kontoinformationen sind intransparent, und es fehlen klare Unternehmensangaben sowie rechtliche Erklärungen.
- Falsche Werbung: Mit gefälschten Gewinnzahlen werden Investoren angelockt – ein typischer Fall von Betrug im Finanzsektor.
Rechtsschutzempfehlung: Bewahren Sie alle Beweise (Kommunikation, Überweisungen etc.) auf, kontaktieren Sie einen Anwalt (z. B. Broker Betrug24), melden Sie den Vorfall umgehend den Finanzaufsichtsbehörden und erwägen Sie rechtliche Schritte zur Schadensminderung. Besonders zu beachten: Die AksiaPro-Plattform wurde in keinem Land registriert oder gemeldet und weist typische Merkmale eines Finanzbetrugs auf. Es wird dringend empfohlen, derartige Falschplattformen zu meiden.
Zusammenfassung der Risikohinweise:
- Überprüfen Sie unbedingt die Qualifikationen und den Compliance-Status der Plattform – jegliche Garantien hoher Renditen sollten mit Vorsicht betrachtet werden.
- Bei unautorisierten Finanzdienstleistungen, Nichtauszahlungsproblemen oder unklaren Informationen sollten Sie sofort Ihre Investitionstätigkeiten einstellen und angemessene Rechtsschutzmaßnahmen ergreifen.
- Bevorzugen Sie Investmentdienstleistungen, die von anerkannten Finanzaufsichtsbehörden reguliert werden, und lehnen Sie Trading-Plattformen ab, deren Authentizität nicht verifiziert werden kann.
Zusammenfassung
Zusammenfassend verfügt Aksia im Bereich alternativer Investments über einen gewissen Ruf und regulatorische Qualifikationen, wird jedoch auch von rechtlichen Auseinandersetzungen und Schwächen in den Nutzererfahrungen begleitet. Gleichzeitig häufen sich betrügerische Plattformen im Markt, sodass gewöhnliche Investoren äußerst vorsichtig agieren und vorzugsweise regulierte Kanäle wählen sollten, um sich vor finanziellen Verlusten aufgrund verlockender, aber unrealistischer Renditeversprechen zu schützen.
